Themen

Wir Piraten verfügen über ein umfassendes Programm auf allen politischen Ebenen. Für die eiligen Leser:innen empfiehlt es sich daher sich mit unseren Grundwerten vertraut zu machen, auf denen unsere politische Agenda aufbaut.

Wer es etwas genauer möchte, findet hier natürlich auch unser volles Programm für Graz zum nachlesen:

Demokratie

Freiheit

Klimaschutz

Demokratie

Machen wir Graz zum österreichischen Demokratielabor und gehen neue Wege! Demokratie lebt von Beteiligungen und Beteiligung ist mehr als alle paar Jahre die Stimme „abzugeben“. Gerade junge Menschen versuchen sich durch Proteste wie „Fridays for Future“ in der Politik Gehör zu verschaffen. Eine offene Stadt lebt einen permanenten Beteiligungsprozess und bindet mit digitalen Tools engagierte Bürger:innen tagtäglich in die Entscheidungen der Stadt ein. Wir wollen, dass Graz von den Grazer:innen mitregiert wird!

Amtszeitbegrenzungen

Von langjährigen Berufspolitiker:innen können wir nicht erwarten, dass sie die besten Entscheidungen im Interesse aller Menschen treffen. Einerseits können sie durch die Abhängigkeit von der eigenen politischen Karriere keine unpopulären, aber wichtigen Entscheidungen treffen, andererseits erleichtern lange Politikkarrieren auch Lobbying und Einflussnahme. Gute Politik lebt von Idealismus und der Verbindung zur Bevölkerung, bei langjährigen Berufspolitiker:innen droht beides verloren zu gehen. Darum fordern wir eine Begrenzung der Funktionsperioden auf maximal zwei Amtszeiten.

Bürger:innenbudget

Wir denken, dass die Grazer:innen besser wissen, was für Projekte die Stadt braucht als politische Parteien. Darum sollen die Grazer:innen selbst bestimmen können, was im eigenen Bezirk passiert und wohin das Steuergeld fließt. Mit www.bürgerinnenbudget.at haben wir bereits vor Jahren ein Pilotprojekt gestartet, indem wir die Hälfte unserer Parteienförderung auf demokratischem Weg an Projekte der Grazer:innen vergeben haben. Wir fordern einen Projekttopf der basisdemokratisch von allen Grazer:innen verwaltet wird und nicht in letzter Instanz vom Wohlwollen der Behörden oder Stadtregierung abhängig ist. Finanziert werden soll dieses Bürger:innenbudget durch eine Halbierung der Parteienförderung.

Bürger:innenanteile an der Holding Graz

Städtische Infrastruktur und Dienstleister dürfen nicht als persönliche Spielwiese des Bürgermeisters dienen und eine Versorgungseinrichtung für Parteigünstlinge darstellen. Die Holding Graz muss von parteipolitischem Einfluss befreit werden und das beste Service im Interesse der Grazer:innen anbieten. Wir treten dafür ein, dass die Eigentumsverhältnisse der Holding neu geregelt werden. Mit unveräußerlichen Bürger:innenanteilen wollen wir allen Grazer:innen Stimm- und Kontrollrechte in der Holding einräumen. Damit schaffen wir Informationsfreiheit in städtischen Unternehmen, die sonst eine politische Blackbox darstellen. Besonders für Journalist:innen sind Auskunftsrechte an Unternehmen der Stadt wichtig, um ihrer Kontrollfunktion nachgehen zu können. Darum fordern wir eine Demokratisierung öffentlicher Unternehmen und dass die Grazer:innen in die Entwicklung der Holding eingebunden werden anstatt dies einem parteipolitisch besetzten Vorstand zu überlassen.

Livestream der Gemeinderatssitzungen

Interessierte Grazer:innen müssen die Möglichkeit haben, zu wissen, was im Gemeinderat passiert. Darum fordern wir seit Jahren einen Livestream der Gemeinderatssitzungen und haben mit der Kampagne https://kamerascheu.at/ diese Forderung vorangetrieben. Da durch COVID-19 ein Zusehen von der Besucher:innengalerie nicht mehr möglich ist und die Sitzungen in die Stadthalle verlegt wurden, hat die Stadt Graz einen Livestream eingerichtet. Wir fordern, dass die Übertragungen der Gemeinderatssitzungen weitergeführt werden. Die Aufzeichnungen der Sitzungen sollen in einer Mediathek verfügbar sein und barrierefrei zugänglich gemacht werden.

Open Gemeinderat

Obwohl im Gemeinderat die Zukunft von allen in Graz lebenden Personen bestimmt wird, sind die zugrundeliegenden Dokumente und Anträge im Originaltext meist nur für die dort vertretenen politischen Parteien zugänglich. Für interessierte Bürger:innen und Journalist:innen ist hier mehr Transparenz und Informationsfreiheit notwendig. Darum haben wir in unserer Gemeinderatszeit mit https://open-gemeinderat.at/ bereits eine Plattform geschaffen, über die wir diese Dokumente öffentlich verfügbar machten. Wir fordern, dass dies zur Regel wird und alle Dokumente von der Stadt barrierefrei zur Verfügung gestellt werden.

Open Graz

Die Stadt Graz arbeitet für die Menschen, die hier leben: Dabei entstehen Publikationen, Fotos, Datensätze und sogar Software, wie diverse Apps. All diese Produkte der Stadt könnten für interessierte Bürger:innen, Forschung aber auch Unternehmen einen großen Mehrwert darstellen. Daher fordern wir, dass Verwaltungsdaten barrierefrei und in maschinenlesbarer Form für alle zur Verfügung gestellt sowie unter freien Lizenzen zur Wiederverwendung veröffentlicht werden. Die Stadt Graz soll ebenfalls die Entwicklung und den Einsatz freier Software aktiv fördern, auch in der eigenen Verwaltung.

Jugendgemeinderat mit Schlagkraft

Der Jugend gehört die Zukunft, zumindest sollte es so sein. Junge Menschen in Graz müssen am längsten mit richtungsentscheidenden Beschlüssen des Gemeinderats leben, ohne selbst dort zu Wort zu kommen. Darum ist es wichtig Politikverdrossenheit durch echte Mitbestimmung entgegenzuwirken. Bewegungen wie „Fridays for Future“ zeigen, dass junge Menschen sich für Politik begeistern und sich auch Gehör für ihre Anliegen verschaffen wollen! Deshalb fordern wir, dass in Graz ein Jugendgemeinderat geschaffen wird, der über ein eigenes Budget verfügt, selbstständig Beschlüsse fassen kann und auch über ein Antrags- und Rederecht im Grazer Gemeinderat verfügt.

Migrant:innenbeirat mit Schlagkraft

Integration kann nur gelingen, indem man einander zuhört und alle Menschen, die hier wohnen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus oder Nationalität, einbindet. Deshalb fordern wir, dass der Migrant:innenbeirat ein Antrags- und Rederecht im Grazer Gemeinderat bekommt.

Informationsfreiheit by default

Alle Entscheidungen, die in der Stadt getroffen werden, beeinflussen das Leben der Grazer:innen. Es ist unsere Stadt, unsere Steuergelder, unsere Verwaltung. Als Bürger:innen dieser Stadt sollten wir das Recht haben, Einblick in alle Informationen zu bekommen, die unser Leben bestimmen. Dies muss die Regel sein und nicht die Ausnahme. Daher fordern wir, dass im Sinne der Transparenz alle Dokumente der Stadt öffentlich zugänglich gemacht werden und nur in begründeten Ausnahmefällen zurückgehalten werden dürfen.

Volksabstimmung über Großprojekte (Stadt & Bezirke)

Immer wieder werden in Graz gigantische Stadtentwicklungsprojekte zwischen den Parteien diskutiert. Sei es eine Murgondel, eine U-Bahn oder das Murkraftwerk. Wir Grazer:innen werden allerdings nie gefragt, ob wir diese Projekte umgesetzt haben wollen oder nicht. Daher fordern wir, dass bei Großprojekten, die die Entwicklung der Stadt massiv beeinflussen, eine verpflichtende Volksabstimmung abgehalten werden soll. Im Vorfeld der Abstimmung soll nach Schweizer Vorbild allen Haushalten ein Abstimmungsbuch mit objektiven Fakten, pro und contra, von der Stadt zugestellt werden.

Europa

Besonders der Osten der EU erfuhr in den letzten Jahren eine starke autoritäre Wende. Sei es Viktor Orbán in Ungarn oder Jarosław Kaczyński in Polen, beide arbeiten daran, den Menschen ihr konservatives Weltbild aufzuzwingen: Frauenrechte zu beschneiden, gegen die LGBTIQ+ Community vorzugehen, sowie die freie Presse und Justiz zu bekämpfen. Doch in vielen Städten, darunter Budapest und Warschau, regiert die Opposition und hat den „Pakt der freien Städte“ geschlossen, um sich gegenseitig zu unterstützen, diese Freiheiten zu verteidigen. Als „Stadt der Menschenrechte“ fordern wir, dass Graz diese Verantwortung über die Stadtgrenzen hinaus wahrnimmt und sich durch Kooperationen dafür einsetzt, Städte, die gegen eine autoritäre Regierung und für den Erhalt von Freiheit und Demokratie rebellieren, aktiv zu unterstützen.

Freiheit

Ein selbstbestimmtes Leben braucht Freiräume und Unterstützung. Die Aufgabe der Stadt und des Staates ist es, diese zu schaffen. Dazu braucht es öffentlichen Raum ohne Konsumzwang, der als erweitertes Wohnzimmer für alle Grazer:innen attraktiv ist, ebenso wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, um allen Menschen Chancengleichheit zu bieten und das Verbot anlassloser Massenüberwachung der Bevölkerung. Wir wollen Graz zur Freiheitshauptstadt machen!

Nightlines

Mobilität bedeutet Freiheit. Gerade für junge Menschen ist es wichtig, auch nachts noch selbstbestimmt mobil sein zu können. Dafür braucht es einen öffentlichen Verkehr, der die Bedürfnisse von jungen Menschen bedient. Realistisch betrachtet sind junge Menschen auch unter der Woche nicht immer schon um 23:30 Uhr zu Hause. An Wochenenden gibt es zwischen der letzten Nightline um 02:30 Uhr und der ersten Straßenbahn um 05:30 Uhr ebenfalls eine Lücke. Daher fordern wir eine Nightline, die diesen Namen auch verdient: Nachtbusse auch unter der Woche und ein ausgedehnteres Angebot an Wochenenden.

Gewaltprävention

Coronakrise und Lockdowns führten zu einem signifikanten Anstieg von Gewalt im privaten Raum in Österreich. Doch die Statistik erfasst nur Fälle, von denen wir wissen. Häusliche Gewalt findet häufig im Verborgenen statt, Expert:innen vermuten eine hohe Dunkelziffer. Wir fordern, dass die Stadt Graz das Angebot an niederschwelligen Beratungs- und Anlaufstellen zur Gewaltprävention verstärkt ausbaut und in der Öffentlichkeit dafür wirbt, diese Angebote anzunehmen. Ebenfalls soll die Stadt Kindergärten und Schulen stärker einbinden, um psychische und physische Gewalt frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können.

Frauenhäuser

Österreich ist das einzige Land in der EU, in dem mehr Frauen* als Männer ermordet werden. Die Anzahl an Femiziden stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. Die Stadt muss hier einen Beitrag leisten und soziale Einrichtungen wie Frauenhäuser stärker unterstützen. Wir fordern, dass Graz das Angebot an Rückzugsorten für von Misshandlung bedrohten oder unmittelbar betroffenen Frauen* ausbaut und für dieses Angebot in der Öffentlichkeit sensibilisiert.

Konsumraum

Die restriktive Suchtmittelpolitik, die in Österreich verfolgt wird, geht nicht nur der Realität vorbei, sie setzt Konsument:innen auch unnötigen gesundheitlichen Gefahren aus. Wir fordern daher eine liberale Suchtmittelpolitik, die die Gesundheit von Menschen versucht zu schützen anstatt sie zu kriminalisieren. Daher fordern wir einen Konsumraum für Graz nach Berliner Vorbild: Ein Raum in dem illegale Substanzen auf ihre Qualität und Reinheit überprüft werden und unter ärztlicher Aufsicht konsumiert werden können.

Räume ohne Konsumzwang (Wohnzimmer für alle)

Viele junge Menschen suchen einen Ort, um sich zu treffen, an dem sie keinem Konsumzwang unterliegen. Das häufige Treffen im Lokal schlägt sich schnell in einem leeren Konto nieder, nur um soziale Kontakte zu pflegen. Im Sommer trifft man sich zwar in den Parks, doch an Schlechtwettertagen und in den Wintermonaten ist das keine Option. Wir fordern daher, dass die Stadt Graz mehr offene Räume ohne Konsumzwang als soziale Zentren schafft. Wir wollen „städtische Wohnzimmer“, die alle Grazer:innen frei nutzen können.

Legalisierung

Ein Drittel aller Grazer:innen hatte bereits Kontakt mit Cannabis. In der Lebensrealität vieler Menschen hat Cannabis als Genussmittel eine ähnliche Rolle wie ein Glas Wein eingenommen. Die Gefährlichkeit eines jeden Suchtmittels ist von einem verantwortungsbewussten Konsum abhängig. Ein Verbot von Cannabis verhindert eine dazu nötige Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Durch ein Verbot werden die Kosument:innen kriminalisiert und gedrängt, auf unsichere Quellen zurückzugreifen. Daher fordern wir, dass die Stadt Graz ein umfassendes Aufklärungskonzept an Schulen erstellt und sich für die Legaliserung von Cannabis einsetzt.

Glasfasernetz ausbauen: Graz Home-Office fit machen!

COVID-19 hat uns allen gezeigt, wie stark Graz bei schnellem und leistungsfähigem Internet hinterherhinkt: Bild und Ton stockt bei der Videokonferenz, der Download von Dokumenten dauert ewig, die Ladezeiten von Webseiten werden zur Geduldsprobe und abends ist der ganze Häuserblock auf Netflix. Ladefreies Filmvergnügen: Fehlanzeige. Noch immer gibt es in Graz Gebiete, in denen kein Internetanschluss mit höheren Datenraten als 10-30 Mbit/s angeboten werden kann, weil notwendige Glasfaserinfrastruktur fehlt. Daher fordern wir, dass in Graz das Glasfasernetz massiv ausgebaut wird und zusätzlich (bei Neubauten) Leerverrohrung für eine künftige Kapazitätsaufstockung gelegt wird. Die Holding und Citycom sollen die notwendigen Eigenmittel aufwenden, um Bundesförderungen wie „Breitband Austria 2030“ voll auszuschöpfen!

Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

Fortschreitende Automatisierung und Rationalisierung führen dazu, dass immer weniger menschliche Arbeitskraft nötig ist, um die anfallende Arbeit zu leisten. Das sollten wir als Chance verstehen: Die Befreiung der Gesellschaft von Arbeit. Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) verwirklicht das Recht auf eine sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe, unabhängig von Erwerbsarbeit. Das BGE gibt den Menschen die Freiheit, ihren eigenen Weg zu finden und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, ermöglicht Engagement, Kreativität und Eigeninitiative ohne Existenzängste.

Wir sind der Überzeugung, dass die Mehrheit der Menschen eine sichere Existenz als Grundlage für die Entfaltung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Potenziale nutzen wird. Sichere Existenz schafft einen Freiraum für Selbstbestimmung.

Ein BGE schafft die Grundlage für eine moderne, vielfältige Gesellschaft.

Schulen digitalisieren

Gerade die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass eine echte Digitalisierung der Schulen notwendig ist. Graz soll hier mit einem Vorzeigeprojekt vorangehen und Schüler:innen mit Laptops ausstatten. Unter Einhaltung strengster Datenschutzrichtlinien soll in allen Schulstufen Digitalisierung in den Unterricht und Schulbetrieb (Verwaltung) eingebracht werden. Internet- und Medienkompetenz kann und soll in allen Schulstufen altersgerecht vermittelt werden. Programmieren und experimentieren mit offener Hardware soll als Hauptgegenstand Teil des Unterrichts werden. Nur so werden unsere Kinder auf die künftige digitale Gesellschaft vorbereitet.

Verbotsstadt Graz

Graz ist Verbotshauptstadt: Skaten auf öffentlichen Plätzen? Man sollte meinen, im Sportjahr gerne gesehen, jedoch verboten. Radfahren oder Slacklinen im Stadtpark? Illegal. Oft nimmt die Verbotspolitik skurrile Ausmaße an: So gibt es beispielsweise ein Alkoholverbot am Hauptplatz, außer man kauft die Dose Bier um € 3 beim Standl oder im Winter den Punsch am Glühweinstand. Dann ist das Verbot nämlich aufgehoben. Wir wollen, dass Graz eine Stadt ist, die für alle Menschen funktioniert und nicht vorgibt, wie man zu leben hat. Daher fordern wir ein Ende der Verbotspolitik und mehr Ressourcen für Soziale Arbeit, damit Probleme gelöst und nicht aus unerwünschten Gebieten verdrängt werden.

Ordnungswache abschaffen

Mit dem von uns geforderten Ende der Verbotspolitik wird auch die Ordnungswache obsolet, die die Einhaltung dieser Verbote überwachen soll. Stattdessen soll die Stadt Graz stärker auf Streetworker:innen, Mediator:innen und Stadtteilarbeit setzen, um Probleme zu lösen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und ein gutes Miteinander in der Stadt zu fördern.

Musterstadt der Privatsphäre / Verbot von biometrischer Überwachungssoftware

Die Digitalisierung bringt auch große Gefahren für unsere Privatsphäre und Demokratie, denen wir bereits jetzt begegnen müssen! San Francisco hat es bereits vorgemacht und biometrische Überwachung im Stadtgebiet verboten. In Graz bieten zahlreiche Kameras in den Öffis, sowie auf den Straßen und Plätzen eine hervorragende Grundinfrastruktur für den künftigen Einsatz solcher Überwachungssoftware. Damit ist es möglich, sensible Informationen wie unsere Gesichtszüge, die Art unseres Gangs, unsere Gestik und Verhalten sowie viele weitere Merkmale zu analysieren und einem Algorithmus zu überlassen, ob wir uns „verdächtig“ verhalten oder nicht. Wir sagen Privatsphäre ist Selbstbestimmung. Nur wenn wir unbeobachtet sind und keine Angst davor haben müssen „Fehler“ zu machen, können wir sein, wer wir sind. Daher fordern wir, wie die europäische Bürger:inneninitiative https://reclaimyourface.eu/de/, ein Verbot von biometrischer Überwachungssoftware in Graz.

Gratis Hygieneartikel

Im Durchschnitt geben Frauen* rund € 20.000 in ihrem Leben für ihre Menstruation aus. Besonders junge Frauen* aus einkommensschwachen Familien stellen die Kosten für Hygieneartikel vor finanzielle Herausforderungen. Eine britische Studie zeigte, dass sich jede zehnte Schülerin keine Hygieneartikel leisten kann und daher der Schule fern bleibt. Wir sehen es nicht ein, dass regelmäßig benötigte Hygieneartikel aus der eigenen Tasche finanziert werden müssen. Wir fordern, dass Hygieneartikel kostenlos für alle zugänglich sind.

Kostenlose Verhütung für junge Menschen

Verhütung ist ein wichtiger Bestandteil sexueller Selbstbestimmung und stellt für viele junge Menschen oft eine finanzielle Belastung dar. Selbstbestimmung darf keine Frage des Kontostandes sein. Daher fordern wir einen kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln für junge Menschen. Die Stadt Graz soll dafür sorgen, dass für alle Grazer:innen Verhütungsmittel nach eigener Wahl (hormonelle und nicht hormonelle) zur Verfügung gestellt werden.

Klimaschutz

Man kann das Klima nicht ein bisschen retten und wenn wir nicht in Graz damit beginnen, wo dann? Wir brauchen weniger Autos auf den Straßen und einen öffentlichen Verkehr, der schnell, kostenlos und komfortabel ist. Es wird in Zukunft nicht für alle Menschen möglich sein, im Grünen zu leben und mit dem Auto zum arbeiten in die Stadt zu fahren. Weniger Verkehr führt zu weniger Parkbedarf und macht Platz für Grünflächen, die es zur Abkühlung und Versickerung von Regenfällen in der Stadt dringend braucht. Wir wollen mit einer mutigen Klimapolitik beides schaffen: Der Klimakrise entschlossen entgegentreten und die Lebensqualität aller Grazer:innen verbessern!

Autofreie Stadt

Im Durchschnitt hat ein Parkplatz rund 10 m² – und davon gibt es viele. Eine ganz schön große Fläche für Graz, die nur dazu da ist, Fahrzeuge abzustellen. Was wäre wenn jede Straße links und rechts nicht von abgestellten Fahrzeugen, sondern von Sitzgelegenheiten und schattenspendenden Grünflächen eingesäumt wird? Kaum vorstellbar, aber wir machen es trotzdem. Wir wollen, dass sich Graz in diese Richtung entwickelt: In einer klimagerechten Stadt wird das eigene Fahrzeug nicht mehr permanent vor der eigenen Haustüre parken. Durch eine schrittweise Reduktion von Stellplätzen im Stadtgebiet wollen wir mehr Platz zum verweilen, neue Radinfrastruktur und eigene Spuren für den öffentlichen Verkehr schaffen. Auf diesem Weg wollen wir die Vision der autofreien Stadt verfolgen und mehr Lebensqualität für alle Grazer:innen schaffen.

Citymaut

Dass in Graz zur Verbesserung der Luftqualität etwas getan werden muss, darüber sind sich alle Parteien einig. Beim Einschränken des Individualverkehrs ist dann schnell niemand mehr ernsthaft dabei. Zu groß sind die Interessen der Landesparteien und der Parteikolleg:innen in den umliegenden Gemeinden. Dabei wissen wir aus einer Studie des Umweltbundesamts und der TU Graz, dass mit einer Citymaut die Luftschadstoffe und Emissionen in Graz um 20-25% reduziert werden könnten. Und wir wissen auch, dass bereits viele europäische Städte eine Citymaut erfolgreich umgesetzt haben. Graz braucht eine Citymaut! Im Sinne der Grazer:innen muss es eine Gebühr für jene geben, die „im Grünen“ wohnen und täglich mit dem Auto in die Stadt pendeln. Die Einnahmen der Citymaut sollen in den öffentlichen Verkehr investiert werden, um hier ein komfortables Angebot zu schaffen.

https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0657.pdf

Gratis Öffis

Mobilität ist ein Grundrecht und Grundrechte sind unveräußerlich. Die Mobilität mit klimaschädlichen Verkehrsmitteln ist es jedoch nicht. Ein klimagerechtes Graz braucht restriktive Maßnahmen gegen den Autoverkehr und muss gleichzeitig das Grundrecht auf Mobilität erhalten. Daher fordern wir einen flächendeckenden kostenlosen öffentlichen Verkehr in Graz. Die Kosten soll aus den Einnahmen der Citymaut und dem Budget der Stadt gedeckt werden. Wollen wir das Klima retten, brauchen wir große Maßnahmen: Kostenlose Öffis sind eine davon und nur nichts tun wird uns teurer kommen.

Öffi Ausbau

Schon 2014 haben wir uns mit der Kampagne http://öffi-milliarde.at/ für einen massiven Ausbau des Straßenbahnnetzes über Stadtgrenzen hinaus eingesetzt. Zusammen mit der Citymaut können Stadtgrenzen überschreitende Straßenbahnen das perfekte Verkehrsmittel für Pendler:innen darstellen, aber auch für Grazer:innen braucht es einen starken Netzausbau: So sind der „Uni-1er“ und die Straßenbahn über den Griesplatz noch immer nicht realisiert. Aber durch Einschränkung des Individualverkehrs erwarten wir auch eine stärkere Auslastung der Öffis auf bestehenden Strecken. Wir fordern neue Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr anzuschaffen. Dadurch kann der Takt zu Stoßzeiten verdichtet werden, was den Komfort steigert, so dass die Öffis ein Verkehrsmittel dazustellen, mit dem alle gerne fahren!

Fahrradhauptstadt Graz

Kopenhagen ist eine der fahrradfreundlichsten Städte weltweit. Der Weg in die Arbeit mit dem Fahrrad gilt dort selbst über weite Distanzen als Selbstverständlichkeit. Möglich gemacht wird dies mit einem durchgehenden und sicheren Radnetz in dem man schnell und sicher von A nach B kommt. Wir sind der Meinung, dass mehr Grazer:innen gerne mit dem Rad fahren würden, aber das Angebot an sicherer Infrastruktur noch lange nicht gegeben ist. Alleine, dass die Universitätsstandorte noch nicht mit durchgehenden Radwegen verbunden sind, zeigt welcher Aufholbedarf besteht. Doch Radwege brauchen nicht nur Geld, sie brauchen Platz. Darum fordern wir, dass in ganz Graz Parkspuren zu Radhighways umfunktioniert werden, um die sanfte Mobilität zu fördern und den Grazer Radfahrer:innen mehr Sicherheit zu geben.

Fahrradzeiten für die Öffis

Wer kennt es nicht, morgens mit dem Rad zur Arbeit oder zum Sport gefahren und am Heimweg vom Regen überrascht. Das Rad stehen lassen ist keine Option, man braucht es morgen schließlich wieder. Zuhause ist man nicht nur völlig durchnässt, der Heimweg ist auch gefährlich durch rutschige Bodenmarkierungen und Straßenbahngleise. Wir sind der Meinung, dass die Öffis und das Rad eine perfekte Kombination für eine umwelfreundliche und wetterunabhängige Mobilität in der Stadt darstellen könnte. Darum fordern wir nicht nur den Ausbau der Öffis, sondern auch, dass Möglichkeiten geschaffen werden, um Räder mitzutransportieren.